Powerscourt goes Germany

(enthält nicht-bezahlte Werbung aufgrund Produktpräsentation )

Die irische Powerscourt Destillerie wurde auf dem Gelände des Powerscourt Estates, umrahmt von den Wicklow Mountains, gegründet. Die alte Mühle des etwa 25 km südlich von Dublin gelegenen Anwesens, wurde die Heimat der Destillerie, die im Herbst 2018 nach ca. 2-jähriger Bauzeit mit der Produktion begann.

Als Master Distiller konnte Noel Sweeney gewonnen werden, der mehr als 30 Jahre Erfahrung in der Whiskey-Produktion mitbringt und für Marken wie Kilbeggan und Connemara gearbeitet hat. Noel Sweeney ist Mitglied der Irish Spirits Association, Gründungsmitglied der Irish Whiskey Association und einer der wichtigsten Mitarbeiter der Irish Whiskey GI Technical File. 2017 wurde er, als einer von nur zwei irischen Brennern in die "Hall of Fame" des Whisky Magazine aufgenommen.

Im November 2018 wurden 3 Abfüllungen unter dem Markennamen Fercullen herausgebracht, die natürlich derzeit noch in einer anderen Brennerei, nach den Vorgaben von Noel Sweeney hergestellt werden. Der Namen Fercullen leitet sich aus dem gälischen Namen 'FeraCulann' der Gegend um die Wicklow Mountains ab.

 

Bei den Abfüllungen handelt es sich um einen Premium Blend, einen 10-jährigen Single Grain und einen 14-jährigen Single Malt.

Für den 20. September hatte Mareike Spitzer mit irish-whiskeys.de zur offiziellen Vorstellung der Destillerie und deren Whiskeys eingeladen. Irish-Whiskeys wird die Vermarktung der Marke in Deutschland übernehmen.

Als Veranstaltungsort hatte man das Hotel Rosenau in Bad Nauheim gewählt. Eingeladen waren eine Reihe von Autoren, Vloggern und Bloggern aus der deutschen Whisk(e)y-Szene (und ich). 

Der Einstieg in den Abend wurde von einem Fercullen Fashionista, einem Cocktail mit Fercullen Premium Blend, begleitet. Für die Vorstellung der Destillerie waren Alex Peirce, CEO und   Ryan Stapleton, Supply Chain Manager aus Irland angereist. Nach der recht kurzweiligen Einführung in die Geschichte und Fakten der Destillerie durch Alex, durften wir dann auch die drei Abfüllungen verkosten. 

Den Anfang machte der 10-Jährige Single Grain. Gereift in Ex-Bourbon-Fässern,  re-casked in frische Ex-Bourbon-Fässer, hoher Mais-Anteil, abgefüllt mit 40 % Vol..

Eindruck: Viel Vanille, grüner Apfel, süßes Popcorn. Weiches Mundgefühl, süß, gefällig, leichte Klebernote, deutlicher Mais. Dazu Würze und eine leichte Pfefferschärfe. Der Abgang ist kurz, nur die Schärfe bleibt.

 

Danach war der Premium Blend  an der Reihe. 40 % Vol. Der recht hohe Grain-Anteil ist nicht jünger als 7 Jahre, der zweifach destillierte Single Malt ist mindestens 10 Jahre alt.

Eindruck: Helle Früchte, etwas Holz, etwas Ingwer, Malz. Milder als der Grain von der Schärfe her, aber nicht so weich im Mundgefühl. Er wird mit der Zeit trockener und ist insgesamt nicht so süß. 

 

Den Abschluss in der Reihe machte der 14-jährige Single-Malt mit 46 % Vol. Stärke. Ebenfalls eine reine Ex-Bourbon-Reifung.

Eindruck: Dunkle Noten, Malz, reife Früchte, Zitrus- und exotische Noten, im Hintergrund ein wenig Minze (da war ich allerdings der Einzige, der die hatte). Dann taucht eine ältere Holzkiste auf. Der Single Malt hatte von den Dreien am wenigsten Schärfe und war der Komplexeste.

 

Alle Abfüllungen werden in Batches abgefüllt, wobei das erste Batch aus 5000 und das zweite aus 7000 Flaschen besteht. Auf den Flaschen gibt es allerdings keinen Hinweis auf die Batchnummer. Die Whiskys sind gefärbt zur einheitlichen Farbgebung.

 

Als Kleine Zugabe zu der Verkostung hatte Mareike vom letzten Brennerei-Besuch eine kleine Portion des New-Make mitgebracht, den wir verkosten durften. Trotz seinen heftigen 68 % Vol. war der Spirit gut trinkbar. Ein voller, schwerer und öliger Brand. Im ersten Moment sehr beerig mit Stachelbeeren in der Hauptrolle, eine kräftige, schwere Süße. Der Spirit macht eine deutliche Entwicklung durch und zeigt immer mehr cereale Aromen und deutliche Malznoten. Davon könnte man sich tatsächlich eine Flasche in den Schrank stellen, der ist richtig lecker.

 

Die vorgestellten Whiskeys waren allesamt recht lecker. Mein Favorit war definitiv der 14-jährige Single Malt. Allerdings sind sie ja noch nicht aus dem Destillerie-eigenen Brand hergestellt. Der verkostete New Make zeigt aber viel Potential und lässt auf gute Produkte hoffen. Ich werde sie auf jeden Fall im Auge behalten. 

Nach der Verkostung war es dann Zeit für die feste Nahrung. Das Buffet wurde eröffnet. Im Nachtisch fand sich dann der Whiskey wieder in Form einer Vanille-Whiskey-Sauce und einer Schoko-Mousse mit Irish Whiskey. (Bilder vom Buffet habe ich leider keine gemacht. Da war wohl der Hunger zu groß ;-) )

Damit war der offizielle Teil des Abends beendet und die Gesellschaft löste sich nach und nach auf. Da ich in dem Hotel zur Übernachtung einquartiert war, hatte ich es nicht so eilig und landete mit Alex, Ryan und Hagen Metzler (whiskygraphie) noch in der Bar zu einer ordentlichen Verlängerung. Das ist für mich einer der schönsten Aspekte solcher Events, neben dem Whisky: die interessanten Leute die man hier trifft und kennen lernt.

Danke an Mareike, dass sie mir die Gelegenheit dazu geboten hat.

 

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