taw Private-Tasting - 'Endlich volljährig'

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Am vergangenen Freitag traf sich eine illustre Runde zu einem kleinen Private Tasting. In einem wunderschönen, märchenhaften Garten bei angenehmen sommerlichen Temperaturen waren acht Whisky-Liebhaber eingeladen zur Verkostung leckerer Whiskys. Alle Whiskys waren 18 Jahre alt, also volljährig, und kamen durchweg aus Schottland. Auch wenn es sich um Original- und Standardabfüllungen handelte, die zumeist auch aktuell noch zu bekommen sind, waren die ausgewählten Flaschen doch ein wenig besonders. Die meisten Flaschen kamen aus 2015, eine aus 2017 und eine sogar aus 2008.

Den Anfang machte der Glenmorangie 18 Jahre - Extremely Rare - (was er eigentlich nicht wirklich ist) ,abgefüllt 14.10.2015 mit 43 % Vol.. Nach der Reifung in Ex-Bourbonfässern erhielt er ein  Oloroso Sherry-Finish. Ein leichter, recht fruchtiger und auch recht unspektakulärer Whisky. Der war genau richtig als Einstieg in die Runde.

 

Der zweite Whisky kam da schon einiges voluminöser daher. Der Aberlour 18 Jahre verströmte schon beim Einschenken deutliche Rosinenaromen. Auch er hat 43 % Vol. und reifte in Ex-Bourbon- und Sherryfässern. Die Flasche wurde 2008 abgefüllt mit 0,7 l. Seit 2018 ist diese Abfüllung in 0,5 l -Flaschen erhältlich. Sowohl die Oloroso- als auch die PX-Fässer haben deutliche Spuren hinterlassen, nicht nur in der Farbe.

 

Der dritte Whisky des Abends setzte hier noch einen drauf. Der Glendronach Allardice, abgefüllt am 14.11.2015 mit seiner Vollreifung in Oloroso-Fässern und den 46 % Vol. brachte eine geballte Ladung an Aromen. Süße Rosinen, Malzzucker und dunkle Fruchtcreme. Dazu würzige Noten, trockenes Holz, Tabak und dezentes Leder. In dieser Abfüllung aber auch hintergründige Schwefelaromen, die außer mich allerdings Niemanden gestört haben.

Nach dem Glendronach war eine Pause angesagt, da in der zweiten Hälfte der Verkostung die Rauchfraktion angesagt war, und diese auch wieder mit einem etwas leichteren Whisky begann. Nach dem Glendronach-Aromamonster wäre der dann etwas untergegangen. Außerdem bestand so die Möglichkeit für die Teilnehmer, sich nochmals eine kleine Unterlage für den nächsten Alkoholschub zu verschaffen.

Die Reihe der rauchigen Whiskys eröffnete der Highland Park 18 Jahre in der Version von 2015, bei der die Flasche noch keine Relief-Verzierung hatte. Hier sind 1st-Fill Sherryfässer aus europäischer und amerikanischer Eiche im Einsatz. Viele Früchte und Süße, aber ebenso Würze und Kräuter. Ein schön harmonischer und doch komplexer Whisky.

 

Ein Bowmore setzte die Reihe der rauchigen Abfüllungen fort. Der Bowmore 18 Jahre Deep & Complex ist eine Abfüllung für den Travel Retail aus dem Jahr 2017. Der Unterschied zur 18er Standardabfüllung sind die PX-Sherryfässer, die neben den Oloroso-Fässern zum Einsatz kamen. Da der Gastgeber des Abends eine Flasche der 18er Standards im Bestand hatte, hatten wir Gelegenheit, einen Vergleich zu machen. Der Unterschied war doch recht deutlich spürbar.

 

Den Abschluss des Line-Ups und der Verkostung machte der Talisker 18 Jahre. Ebenfalls wieder eine Flasche aus 2015. Für mich war beruhigend, dass meine Entscheidung, den Talisker nach dem Bowmore zu bringen doch richtig war. Er zeigte sich mit seiner leicht brackigen Meeresbrise und den dunkleren, kräftigeren Früchten (wenn auch farblich deutlich heller) intensiver und charaktervoller als der doch recht weiche und harmonische Bowmore.

 

Es war ein wunderschöner Abend in schönem Ambiente. Zwischen den Whiskys hatte jeder Teilnehmer Zeit, seine Reise zum Whisky zu erzählen. Da auch einige erfahrenere Genießer dabei waren, gab es durchaus kurzweilige Geschichten zu hören. So machen Tasting-Abende Spaß, sowohl den Teilnehmern, als auch mir.

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