Messesplitter - 0711 Spirits 2024

(enthält nicht-bezahlte Werbung aufgrund Produktpräsentation)

Zwischenzeitlich ist das letzte Wochenende im Januar schon traditionell für die 0711 Spirits in der Phönixhalle Stuttgart reserviert. Wobei man kaum von einem Wochenende reden kann. Die Öffnungszeiten wurden auf Freitag und Samstag reduziert. Der Eintrittspreis lag wieder bei 20 €, was trotz dem geschenkten Glas eine ordentliche Ansage ist, im Vergleich zu anderen Spirituosenmessen. Bei den Ausstellern lag der Whisky-Anteil wieder etwa bei etwas mehr als 20 % und darunter war wiederum ein hoher Anteil an deutschen Herstellern. Ich hatte mir für meinen Besuch den Samstag ausgewählt. Wegen des Bahnstreiks konnte ich dieses Mal nicht mit öffentlichen Verkehrsmitteln anreisen. Die beste Ehefrau von Allen hat dankbarerweise den Fahrdienst übernommen, somit musste ich nicht trocken durch die Messe wandern. 

Der Andrang zur Öffnung war überschaubar. Mein erster Halt war bei der Brennerei Steinhauser, bei der wir mit der Blogger-Community letzten Oktober zu Gast sein durften (s. hier). Ich konnte die neue Distillery only Abfüllung, einen 10-jährigen Single Cask aus dem Ex-Bourbon-Fass mit der Nummer 749 mit 59,5 % Vol. probieren. Absolut überzeugend und empfehlenswert.

Danach ging es zu David Gran aka myBar und seinen Fassnachreifungen. Über Social Media hatten wir schon Kontakt, aber dies war unser erstes persönliches Treffen. Probieren konnte ich hier einen 14-jährigen Tormore mit Sherry-Nachreifung und einen Glen Ord, 15 Jahre mit Rioja Finish. Wirklich leckere Sachen. 

Direkt nebenan war der Stand von trink*kunst, wo es neben Gin auch unabhängig abgefüllten Whisky gab. Ich hab mir einen Ardbeg aus dem Bordeaux Cask mit dem Namen Peat Blood und 50,1 % Vol. einschenken lassen. Eine ordentliche Abfüllung, für meinen Geschmack allerdings einiges zu trocken.

Bei Sprithöker am nächsten Stand interessierte mich ein Whisky aus Neuseeland. Es gab zwei Abfüllungen der Marke Scapegrace zum Verkosten. Einen Unpeated und einen Peated. Das Besondere bei dem Peated ist der Grundstoff, der zum Darren der Gerste verwendet wird. Es ist die Pflanze, aus dessen Blütennektar der Manuka-Honig gewonnen wird. Das macht den Whisky bestimmt zu einer gesunden Medizin. Der Unpeated war sehr leicht und cereal und erinnerte mich an manche deutschen Whiskys. Der Peated war etwas voller und ansprechender mit dem Kräuterrauch.

Bei Spahns Scotchwarehouse, dem nächsten besuchten Stand, kam ein Linkwood von 2015 ins Glas, eine ordentlich süße Honigbombe. Auch der deutsche Whisky mit Portwein Finish war durchaus ansprechend.

Bei Marussia habe ich dem aktuellen Standard von Torabhaig noch einmal eine Chance gegeben, aber auch diesmal war ich nicht wirklich überzeugt. Beim nächsten Mal wird dann der Cask Strength probiert.

Am Stand der Betz Destillerie hatte ich ein wenig ein schlechtes Gewissen. Letztes Jahr hatte ich von den Abfüllungen Samples mitbekommen. Die stehen aktuell noch in meinem ToDo-Regal zur Verkostung. Dieses Jahr habe ich den AO Cask Strength mit satten 63,5 % Vol. probiert. 

Den nächsten Stopp gab es beim deutschen Whisky-Bonder Ralf Brzeske alias Whiskystube. Seine Abfüllungen habe ich bereits alle schon auf meinem Blog vorgestellt. Ein Gläschen seines Sulmgau Whisky habe ich mir dennoch gegönnt. 

Bei St. Kilian bekam ich von Markenbotschafter Christoph B. Albietz einen Malt aus einem Ex Domaine de la Paleine-Fass eingeschenkt. Wieder eine sehr interessante Abfüllung aus Rüdenau.

Die Empfehlung bei Slyrs war eine Distillers Choice mit Finish in einem Pineau de Charentes Cask. Ein durchaus empfehlenswerter Tropfen. Celtic Events war durch Renato Steglich vertreten, mit dem ich bislang auch nur über Social Media Kontakt hatte und hier zum ersten Mal persönlich kennen lernen durfte. Er hatte ein Fass Ardbeg mit Amaretto Finish dabei. Ich hatte das Glück noch einen Dram probieren zu können, bevor er weg war. Eine durchaus interessante und gelungene Variante.

Das absolute Highlight meines Messetagens gab es bei meinen Freunden aus der Stuttgarter Whiskyfreunde Gruppe, die zum ersten Mal gemeinsam einen Stand auf der Messe hatten. Es war ein White Horse Blended Whisky aus Anfang der 60er Jahre. Ein echtes Erlebnis.

 

Obwohl die Messe für mich als Whisky-Nerd nicht unbedingt zu meinen Messe-Highlights gehört, sondern eher zum Pflichtprogramm mit Heimvorteil, hat sich der Nachmittag durchaus gelohnt. Viele schöne Gespräche mit netten Leuten und einige leckere und interessante Whiskys.

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